# Nr. 13 – Das Herz am rechten Fleck!?

Lilly liegt auf ihrem Sofa und hört immer wieder ein Lied – es ist „Ich und du“ von Philipp Poisel und er singt gerade davon, wie die beiden den Grillen zu hören und sie hat immer noch im Kopf wie sie mit dem Typen vom letzten Wochenende die Nacht zum Tag machte und den Tag auch genießen konnte. Eigentlich haut sie, bevor es hell wird immer ab. Immer. Sie kann es kaum ertragen, wenn ihr jemand gefühlsmäßig zu nahe kommt, es ist beinahe schon wie eine Macke. Der Typ hat versucht sie nach 24 Stunden gemeinsames Rumhängen noch wachzuhalten, in seiner Wohnung waren die beiden. Sie haben gequatscht, als gäbe es keinen Morgen. Doch irgendwann schlief er ein, während er vor seinem DJ-Pult saß und dort für sie Musik auflegte. Er wollte nicht, dass sie geht! Sie hinterlässt ihm nur einen Zettel. Mit ihrem Namen, ohne Nummer und jetzt lässt sie noch mal das Wochenende Revue passieren. Sie würde ihn so gerne wieder sehen. Sie weiß nur, er heißt Micha und sie könnte sich in den Hintern beißen, doch dafür ist es definitiv zu spät. Sie ist selbst schuld. Sie beide hatten noch Brötchen, Marmelade und Aufschnitt an der Tanke gekauft. Doch sie ist gegangen. Ihr Nacken macht ihr zu schaffen. Sie ist immer noch verspannt. Er hatte sie massiert, am Hafen. Seine Hände. Seine Küsse, alles war irgendwie real und vor allem er, er selbst. Micha. Er war niemand mit Altlasten, zumindest nicht auf den ersten Blick. Lilly würde niemals weiter fragen – davor hat sie viel zu viel Angst. Und hat Angst verletzt zu werden. Ihr Handy vibriert. Eine Woche später. Es ist Micha. Sie ist nervös, sie kennt die Nummer nicht. Sie geht ran: „Lilly hallo!?“ es ist Micha.“Lilly, ich würde dich gerne wieder sehen und auch nur die ganze Nacht neben dir liegen, vielleicht dich massieren, aber mehr nicht….mehr, wollte ich nicht fragen….“ Lilly nickt in den Telefonhörer. Sie will ihn, zumindest spüren, sie gibt ihre Adresse frei… Er kommt vorbei. Sie hat Bier kalt gestellt.